Aktuelle Situation

Die Methode der Brandrodung verbraucht alle 4 Jahre 3-4 ha Primärwald oder bis zu 10 ha Sekundärwald, um 1 ha Acker fruchtbar zu machen. Von 2010 bis 2014 konnte durch unsere Aktivität mit anfänglich 25 Kleinbauern 100 ha Wald geschützt werden.

Aktuell haben sich 50 Kleinbauern mit ihren Familien dem Projekt angeschlossen und werden über den Verein ProBodenrekultivierung e.V. finanziell bei der Beschaffung von Saatgut und Düngemitteln unterstützt. Außerdem erhalten sie kostenlos gezielte Beratung durch unseren örtlichen Projektmanager in den Bereichen Anbau, Düngemitteleinsatz und Fruchtfolge.


Vergleich der landwirtschaftlichen und ökonomischen Verhältnisse 2010 zu 2015

2010

2015

Ackerbaupraxis

 

Rodung von 2-3 ha Primärwald oder bis zu 10 ha Sekundärwald, die Biomasse wird auf 1ha Acker verbrannt, um diesen für 3-4 Jahre fruchtbar zu machen, danach devastiert der Boden; Überdüngung durch Stickstoff versauert auf Dauer den Boden und wirkt sich nur kurzzeitig positiv auf die Ernteerträge aus

Anhebung des pH-Werts durch Kalk (von 4,2 auf 6), reduzierter Düngemitteleinsatz, Diversifizierung der Fruchtfolge; Boden ist langfristig nutzbar

Produkte

 

aufgrund armer Standortverhältnisse hauptsächlich Maniok, Mais und Fingerhirse, selten Gemüse und Kürbis

Bohnen, Fingerhirse, Erdnüsse, Mais, Maniok, Sojabohnen, Kürbis, diverse Gemüsesorten

Bodenbeschaffenheit

schluffig-lehmiger Sandboden (Slu), Ap-Horizont ist 10cm tief, Fortgeschrittene Auswaschung von Mineralien

Ap-Horizont 25cm tief, starke Durchwurzelung, gute Belüftung des Bodens, höherer Mikroorganismenanteil

Maisertrag

 

2008: max. 12,5 dt1/ha

2014: Ø 25 dt/ha, max. 50 dt/ha

Durchschnittliche Ertragssteigerung der gesamten Fruchtfolge

Kundamfumu: 7,03 dt/ha (60,81%); Mushingashi: 10,76 dt/ha (106,52%)

Nutzungsdauer der Fläche

3-4 Jahre

dauerhaft

Gewinne/Verluste
2009: Ø doppelt so hohe Ausgaben wie Einnahmen 2014: Ø ein Drittel mehr Einnahmen als Ausgaben
Lebensumstände
zu wenig Nahrungsmittel; Kinder konnten nicht zur Schule gehen ganzjährige Selbstversorgung, zusätzliche Verdienste durch Überproduktion; Schulbesuch aller Kinder der am Projekt teilnehmenden Kleinbauern; Anschaffung von Luxusgüter möglich

Durch unsere Partnerschaft konnten sowohl in sozialer und ökonomischer, als auch in ökologischer Hinsicht positive Ergebnisse erzielt werden.

Das Hauptziel ist, die Kleinbauern zu befähigen, sich selbstständig und nachhaltig mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. Das gewährleistet Ernährungssicherheit für die ländlichen und ärmeren Regionen.

Dabei werden die Projektteilnehmer allmählich an die eigenständige Finanzierung von Saatgut und Düngemitteln herangeführt. Somit wird über den stetigen direkten Austausch mit den Kleinbauern vor Ort auf eine langfristige Selbstständigkeit hingearbeitet.

Dazu tragen im Wesentlichen auch die fachliche Aus- und Fortbildungen der Kleinbauern bei. Ein wichtiger Aspekt ist darüber hinaus die Akzeptanz kultureller Strukturen und Sitten, ohne die eine enge Zusammenarbeit mit den Kleinbauern nicht möglich wäre.

Das Projekt wächst stetig, nicht nur durch neue Teilnehmer sondern auch durch neue Aspekte. Zurzeit implementiert unser örtlicher Projektmanager ein System nachhaltiger Waldbewirtschaftung von Sekundärwäldern. Diese Art der Bewirtschaftung konnte er während eines dreiwöchigen Aufenthalts in Deutschland studieren.

Mit Verzicht auf Brandrodung und die Rekultivierung devastierter Flächen, die dann dauerhaft landwirtschaftlich genutzt werden können, wird ein grundlegender Schritt für den Waldschutz realisiert.